Wir über uns

Wir über Uns - Vom Schreinermeister zum Grillrestaurant

Austellung einer Orgel bei einer Messe in den 50ziger Jahren

Den Grundstock für die Ausflugsgaststätte legte Schreinermeister Josef Stiegler. Der gebürtige Freisinger kam auf seiner Wanderschaft durch Mühldorf. Während seiner Ehe mit Therese Niedermeier baute er mit seinen Freunden Mitterhuber und Grätz die SÜMÖ-Möbelfabrik auf. Er arbeitete dort als Technischer Leiter.

Nach seinem Ausscheiden aus dieser Firma erwarb er 1928 von der Familie Hauser das damals noch einstöckige landwirtschaftliche Anwesen Starkheim. Dazu baute er noch eine Gastwirtschaft mit Pension und eine Schreinerei. Zu dieser Zeit existierten noch keine Zufahrtsstraßen. Die Innfähre und die zahlreichen Wanderwege überzeugten ihn von der günstigen Lage einer Ausflugsgaststätte.

Therese Stiegler schenkte ihrem Mann vier Kinder: Therese, Anton, Anna und Siegfried. Nach dem Tod ihres Vaters 1958 führte seine jüngste Tochter Anna mit ihrem Mann Josef Kellner (Orgelbauer und Schreiner) den Betrieb weiter. Zusammen mit Anton Stiegler bewirtschaftete Josef Kellner die Schreinerei, Pension und das kleine landwirtschaftliche Besitztum. Aus der Ehe von Josef und Anna Kellner gingen drei Kinder hervor: Rudolf, Josef und Gerda.

In den letzten Kriegsjahren wurde Josef Kellner senior noch in den Wehrdienst eingezogen und es begannen die schweren Zeiten auf dem Hof. Die beiden Frauen, Anna Kellner und Magdalena Stiegler (Ehefrau von Anton Stiegler), erhalten durch Fleiß und harter Arbeit die Bewirtschaftung aufrecht. Selbst als die alliierten Soldaten zwangseinquartiert wurden.

Nach Kriegsende kehrte Josef Kellner nach kurzer Gefangenschaft wieder zurück. Anton Stiegler konnte aus der französischen Inhaftierung zu Fuß nach Hause fliehen. Miteinander führten sie den Betrieb wieder weiter, bis der Bruder von Magdalena Stiegler, geborene Saliter, starb. Anton und Magdalena Stiegler führten von nun den landwirtschaftlichen Besitz der Familie Saliter in Annabrunn fort. Josef und Anna Kellner bewirtschafteten die Ausflugsgaststätte bis zu ihrem Tod im Jahr 1973 weiter. Als Ausflugsziel der Stadt Mühldorf und der näheren Umgebung konnten sie sich durch ihren Eifer einen Namen machen.

Nachdem Tod der Eltern übernahm der älteste Sohn Rudolf Kellner die Ausflugsgaststätte. Zunächst grillte er nur an schönen Tagen für Schüler der Berufsschule Mühldorf im Garten. Um jedoch auch an kalten Tagen den Genuß des gegrillten Fleisches sicher zustellen, baute er in die Gastwirtschaft, auf Anraten eines treuen Freundes, einen offenen Kamin ein. Eine Attraktion und Besonderheit der einmaligen Art war von nun an geboren.

Der junge Rudolf lernte im Alter von 14 Jahren den Beruf des Schreiners, um dann im Jahre 1960 die Meisterprüfung erfolgreich abzulegen. Viele Jahre arbeitete er in seiner eigenen Schreinerei. Seit 1981 ist er Ausbildungsmeister für Schreiner beim Berufsbildungs- und Technologiezentrum Altötting, bewirtschaftet jedoch noch nebenbei die Grillstube mit seiner Frau Elvira.

Elvira Kellner, geborene Menninger, ist die Tochter eines Milch- und Betonwerksbesitzers. Schon sehr früh wurde sie in die Geschäfte dieser Betriebe eingewiesen. Zudem übernahm sie schon in jungen Jahren die Haushaltsführung als ihre beiden Elternteile erkrankten. Mit 17 Jahren lernte sie den jungen Schreiner Rudolf Kellner kennen und vier Jahre danach, im Mai1968, heirateten sie. Seit ihrem Hochzeitstag widmete sie sich voll und ganz zunächst den Aufgaben der Schreinerei, kaufmännisch als auch gewerblich, und anschließend der Gastwirtschaft. Sie pflegte Eltern und Schwiegereltern bis zu ihrem Tode und zog drei Kinder, Rudolf junior, Werner und Michaela, auf.